GIBIS INFORMIERT SICH BEIM BILD-WERK IN FRAUENAU

Hotspot für Glasschaffende - Finanzielle Unterstützung benötigt

09.08.2023
MdL Max Gibis (2.v.l.) im Gespräch mit der Bild-Werk-Geschäftsführerin Sarah Höchstetter (l.), Vorstandsmitglied Heinz Fischer (2.v.r) und der Vorsitzenden Dr. Katharina Eisch-Angus (r.)
MdL Max Gibis (2.v.l.) im Gespräch mit der Bild-Werk-Geschäftsführerin Sarah Höchstetter (l.), Vorstandsmitglied Heinz Fischer (2.v.r) und der Vorsitzenden Dr. Katharina Eisch-Angus (r.)

Auf Einladung der Bild-Werk-Geschäftsführerin Sarah Höchstetter hat sich der Landtagsabgeordnete Max Gibis vor Ort über die vielfältigen Aktivitäten des „Bild-Werks“ in Frauenau informiert. Dabei wurde der Abgeordnete im Beisein der Bild-Werk-Vorsitzenden Dr. Katharina Eisch Angus sowie des Vorstandsmitglied Heinz Fischer durch die Werkstätten und Ateliers des Bild-Werks an den beiden Standorten „Tom´s Hall“ und beim „alten Gaswerk“ sowie durch das Künstlerhaus von Erwin und Gretel Eisch geführt. Beim Rundgang wurden die umfangreichen Betätigungen des Bild-Werks besprochen sowie auch Möglichkeiten, wie ein Betrieb langfristig gesichert werden kann.

Bereits seit dem Jahr 1988 ist das Bild-Werk ein internationales Forum für Glas und Bildende Kunst, eine Bühne für Musik und Kultur, ein Hotspot für Kunstschaffende und ein Ort der grenzüberschreitenden Begegnung im Glasmacherort Frauenau, auch „Gläsernes Herz im Bayerischen Wald“ genannt. Verbunden mit der Niedergang der Glasindustrie sowie dem Schließen von zwei der einstmals drei großen Glashütten in Frauenau geht ein dramatischer Verlust überlieferten Wissens einher. „Das Bild-Werk leistet hier einen großen Beitrag, die handwerkliche Arbeit aber auch das Wissen rund um die Bearbeitung von Glas und der darstellenden Künste zu übermitteln und zu bewahren, aber auch um den Sprung in die Selbstständigkeit vieler Glaskünstler zu ermöglichen“, so Sarah Höchstetter, Geschäftsführerin des Bild-Werks. „Allen voran die internationale Bekanntheit der Akademie, die Kunstschaffende aus aller Welt anzieht, sorgt für einen enormen Wissensaustausch über ein weltweites Netzwerk, das langfristig das Know-How im Glashandwerk sichert“, bestätigt auch Vorstandsmitglied Heinz Fischer dem Abgeordneten.

Generell stellt die Sommerakademie des Bild-Werks den bekanntesten Teil der vielfältigen Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins dar. „Zwischen Pfingsten und dem Spätsommer bieten wir eine Reihe an Kursen im Bereich Glas, Keramik, Skulpturen, Malerei und Druck an und können dabei auf international renommierte Kursleiter aus aller Welt zurückgreifen“, so die Vorsitzende Dr. Katharina Eisch-Angus stolz. „Neben der handwerklichen Arbeit stehen dabei auch Vorträge, Diskussion und der internationale Austausch, aber auch der interdisziplinäre Austausch im Mittelpunkt der mehrwöchigen Sommerkurse der Akademie.“ Neben der internationalen Sommerakademie betreibt das Bild-Werk noch zusätzlich viele Projekte, die sich um die Themen Glas und Kunst drehen. „Zusätzlich zu vielen grenzüberschreitenden Projekten wie dem Stipendienprogramm oder Symposien, zu Projekten aus dem Bereich Inklusion und der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Glasbranche konnte wir in den letzten Jahren das EU-geförderte Projekt Glass Works. Taking roots through training and networking umsetzen“, erklärt Sarah Höchstetter. „Dem unermüdlichen Engagement des Bild-Werks wurde nun auch kürzlich Rechnung getragen, als es mit dem Kulturpreis des Bezirks Niederbayern ausgezeichnet wurde.


Bei allem ehrenamtlichen Engagement und der gemeinsamen Begeisterung für das Glas-Handwerk schwebt letztendlich auch immer das Damoklesschwert der Finanzierung über dem Bild-Werk. „Die Kursgebühren der Sommerakademie reichen nicht aus, um den teilweise kostenintensiven Betrieb das ganze Jahr über zu finanzieren“, erklärt Katharina Eisch-Angus. „Wir sind seit jeher auf Mitgliedsbeiträge, Spenden, Gönner und natürlich Förderprojekte angewiesen.“ Auch wenn dies aufgrund des hohen Engagements bisher sehr gut funktioniert hat, so strebt das Bild-Werk nach einer langfristigen Finanzierungsmöglichkeit, um die geschaffenen Ressourcen und Potentiale zu sichern, wie die Geschäftsführerin erklärt. „In einem ersten Schritt haben wir ein Konzept für einen Glas-Kultur-Campus erarbeitet, bei dem in drei Säulen ein ganzheitlicher Ansatz beschrieben wird, um die Bildungsarbeit, die Kreativarbeit und auch das Kulturerbe im Bereich Glas zu bewahren, zu fördern und weiterzuentwickeln“, so Höchstetter. Neben einer personellen Grundausstattung wären auch finanzielle Ressourcen für den Erhalt und die Sanierung der Werkstätten und Ateliers, aber auch des Künstlerhauses von Erwin- und Gretel Eisch, das als Seminarhaus genutzt werden könnte, im Konzept vorgesehen.

MdL Max Gibis lauschte den Ausführungen mit großen Interesse und zeigte sich absolut beeindruckt vom vielfältigen Programm des Bild-Werks in Frauenau. Er sagt zu, mitzuhelfen, Möglichkeiten zu finden, um den langfristigen Betrieb des Bild-Werks als Wissensbewahrer der Glasherstellung, aber auch als Innovations- und Kreativkraft bei der Glaskunst zu sichern und die Finanzierung auf solide Beine zu stellen. „Sicherlich bedarf dies eines langen Atems, doch in Frauenau sind die Voraussetzungen optimal im Umfeld der ehemaligen Glashütten sowie mit der Nähe zur Glasfachschule in Zwiesel sowie der neuen Gründerwerkstatt das Projekt Bild-Werk zu betreiben“, so Gibis.