GIBIS ZUM GESPRÄCH MIT DER RETTUNGSHUNDESTAFFEL

Austausch zu den gesetzlichen Ungleichheiten

30.09.2022
MdL Max Gibis (2.v.r) im Gespräch mit den Verantwortlichen der RHS Zwiesel e.V., 1. Vorsitzender Georg Sedlmeier (l.), 2. Vorsitzender Andreas Lobenz (r.) und Zugführer Tobias Schiller (2.v.l.)
MdL Max Gibis (2.v.r) im Gespräch mit den Verantwortlichen der RHS Zwiesel e.V., 1. Vorsitzender Georg Sedlmeier (l.), 2. Vorsitzender Andreas Lobenz (r.) und Zugführer Tobias Schiller (2.v.l.)

Nach der Pressberichterstattung über die Ungleichbehandlung der Rettungshundestaffel Zwiesel bei Alarmierung und Helferfreistellung sowie die fehlende Anerkennung als Hilfsorganisation hat sich der Landtagsabgeordnete Max Gibis mit den Verantwortlichen der Rettungshundestaffel Zwiesel ausgetauscht und sich über ihre Anliegen im Detail informiert. Bei dem Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden Georg Sedlmeier, dem 2. Vorsitzenden Andreas Lobenz sowie dem Zugführer Tobias Schiller kam zum einen die wertvolle Arbeit der Rettungshundestaffel zu Sprache sowie zum anderen, was sich die Verantwortlichen für die Zukunft von der bayerischen Politik wünschen.

Aktuell sieht das bayerische Innenministerium wenige Spielräume, die im Freistaat Bayern nicht an Hilfsorganisationen angegliederten und nicht BOS-berechtigten Rettungshundestaffeln in der Alarmierung der Integrierten Leitstellen (ILS) zu berücksichtigen. Dadurch kann auch die sogenannte „Retterfreistellung“ und die damit verbunden Ersatzleistungen für den Arbeitgeber bei Einsätzen nicht in Anspruch genommen werden. Auch staatliche Unterstützungsleistungen können daher nicht an die Rettungshundestaffel Zwiesel fließen.


Für die Verantwortlichen der Rettungshundestaffel in Zwiesel, die 1992 gegründet wurde, 1998 in das Vereinsregister als e.V. eingetragen wurde und sich 2004 dem Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH) anschloss, ist das ein Schlag ins Gesicht. „Wir alle haben das Ziel,  mit Hilfe unserer Rettungshunde bei der Suche nach vermissten Menschen zu helfen“, so Georg Sedlmeier, 1. Vorsitzende der RHS Zwiesel e.V. zum Abgeordneten Max Gibis. „Aber ohne staatliche Unterstützung wird die Aufgabe sehr erschwert.“ Erschwert wird die Sache vor allem deshalb, weil die RHS Zwiesel in Bayern nicht an eine Hilfsorganisation angegliedert gilt, sondern als eingetragener Verein eine völlig eigenständige Organisation ist und daher die wichtige BOS-Berechtigung zur Alarmierung bei Einsätzen durch die ILS fehlt. Aus Sicht von Andreas Lobenz, 2. Vorsitzender der Rettungshundestaffel, eine Ungleichbehandlung. „In anderen Bundesländern wie etwa Baden-Württemberg wird die Organisation im Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH) als Angliederung an eine Hilfsorganisation gewertet und damit auch eine BOS-Berechtigung erteilt. Wir aber müssen zum einen alle unseren Ausgaben und unserer Anschaffung selber stemmen und uns durch Mitgliedbeiträge und Spenden finanzieren“, so Lobenz zum Abgeordneten. „Und zum anderen können aufgrund der fehlenden Helferfreistellung auch keine Einsätze abgerechnet werden. In der Praxis heißt das, dass wir nach nächtlichen Einsätzen morgens direkt zur Arbeit müssen oder die Arbeitgeber bei Einsätzen am Tag keine Ersatzleistungen bekommen können.“ Andreas Lobenz machte gegenüber Max Gibis klar, dass die aktuellen Regelungen einer konstruktiven Mithilfe im Notfall entgegenstehen.

Abschließenden formulierten die Verantwortlichen der RHS Zwiesel e.V, die Wünsche an die Politik. „Wir haben das Ziel, dass auch private oder als Verein organisierte Rettungshundestaffeln wie Hilfsorganisationen behandelt werden“, so Sedlmeier und Lobenz. „Das heißt, dass wir in die Alarmierung eingebunden sind, über entsprechende Funkausrüstung verfügen, durch die Helferfreistellung eine Einsatzabrechnung erfolgen kann und letztendlich auch Unterstützungen über Förderungen bei Anschaffungen abgerufen werden können.“

MdL Max Gibis, der den Ausführungen von Georg Sedlmeier und Andreas Lobenz interessiert zuhörte, verwies noch einmal auf die aktuelle Position des Innenministeriums, wonach dies alles im Moment rechtlich nicht möglich ist. Gibis teilte aber auch mit, dass sich das bayerische Innenministerium damit befasst, eine tragfähige und für alle Seiten befriedigende Lösung herbeizuführen. „Wichtig ist es, das Thema immer wieder zu platzieren, nur dann kann erreicht werden, dass die wichtige Arbeit der Rettungshundestaffeln vor Ort, bei der es um nichts weniger geht, als Leben zu retten, auch ausreichend gewürdigt wird.“, sagte Max Gibis abschließend.