Das Thema der gesunden und nachhaltigen Lebensmittelerzeugung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ebenso hat der Druck auf die kleinstrukturierte Landwirtschaft zugenommen, sich weitere Standbeine zu suchen. Diese Themen beschäftigt auch die Landespolitik. In der parlamentarischen Sommerpause hat der Landtagsabgeordnete Max Gibis die Möglichkeit genutzt, sich auf Einladung des Bürgermeisters Jürgen Schano vor Ort in der Hofmolkerei Wilhelm am Biohof Kronwinkl zu informieren. „Die Umstellung auf Bio-Bewirtschaftung sowie der Einstieg in die Direktvermarktung als zweites Standbein sind für mich Musterbeispiele wie landwirtschaftliche Betriebe vermehrt als Unternehmer agieren müssen“, so Gibis.
Dem Abgeordneten Max Gibis imponierte insbesondere die Verwandlung des Biohofes Kronwinkl in einen zertifizierten Bio-Betrieb seit dem Jahr 2015 unter Junior-Chef Andreas Wilhelm sowie der Einstieg in die Direktvermarktung der Produkte. „Nach zweijähriger Umstellungsphase waren wir ab dem Jahr 2017 ein zertifizierter Bio-Betrieb. In dieser Zeit haben wir auch begonnen, unsere Produkte wie Milch, Joghurt und Käse selber in der Region zu vermarkten“, erklärt Andreas Wilhelm. Er betonte aber zugleich, dass die Umstellung auf einen Biobetrieb, der mit mehr Aufwand auf dem Feld sowie weniger Erträge aufgrund des Verbots von mineralischen Düngern und Pflanzenschutzmittel einhergeht, aus Überzeugung geschehen muss. „Aus rein finanziellen Gründen darf dieser Wechsel nicht erfolgen, man muss einen Bio-Betrieb dann auch leben“, so Andreas Wilhelm.
Die Bio-Produkte der Hofmolkerei Wilhelm, darunter die Milch der 70 Kühe im Laufstall sowie selbstgemachter Joghurt und Käse, die in der eigenen Hofmolkerei im ehemaligen Schweinstall erzeugt werden, erfreuen sich großer Beliebtheit in der Region. So werden neben den regionalen REWE- und Edeka-Märkten auch touristische Betriebe, Kindergärten sowie einige weitere Abnehmer beliefert. „Etwa 50% der erzeugten Milch verarbeiten und vertreiben wir dabei direkt weiter und 50% verkaufen wir an eine große Molkerei“, erklärte Andreas Wilhelm dem Abgeordneten. „Dies ist vor allem der wirtschaftlichen Sicherheit geschuldet, wenn wie etwa bei der Corona-Pandemie die lokalen Abnehmer wegfallen.“
Neben der Vermarktung der Bio-Produkte an Betriebe in der Region kann man sich seit dem Jahr 2017 auch direkt am Biohof Kronwinkl am „Milchtankhäusl“ die Hof-Produkte selber abholen. „Das ist eine Erfolgsgeschichte“, so Andreas Wilhelm. „ Die Menschen wissen, dass sie hochwertige Produkte erhalten, bei denen sich auch noch wissen, wo sie herkommen. Dafür ist man dann auch bereit, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben.
MdL Max Gibis und Bürgermeister Jürgen Schano attestierten dem Familienbetrieb, bei dem alle Familienmitglieder in Vollzeit im Einsatz sind, einen tollen Job. „Dabei ist es wichtig, dass sich unsere Landwirte im Bayerischen Wald mit eigenen Idee breit aufstellen, um neben dem Kerngeschäft weitere Standbeine zu generieren“, so Max Gibis. „Dazu müssen die Betriebe aber auch bei Investitionen weiterhin unterstützt werden. Nur so kann unsere kleinbäuerliche Struktur, die für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Pflege des Landschaftsbildes sorgt, auf Dauer erhalten bleiben.“